Rathaus Köpenick
Rathaussaal Köpenick - Sitzungssaal der Stadtverordneten Anlässlich der 100 Jahr Feier im Rathaus Köpenick wurde der Sitzungssaal der Stadtverordneten durch die RestaurierungsWerkstättenBerlin GmbH unter der Leitung von Dr. M. Vondung innerhalb von 6 Monaten bis Juni 2005 überarbeitet.
Das Rathaus wurde am 7. Oktober 1905 eingeweiht. Der Saal ist, wie auch der Rest des Hauses, im Jugendstil gefertigt und mit Holztäfelungen aus Kiefer und Eiche sowie Malereien und Ornamenten auf dem Paneel, Leinwänden und Wänden versehen.
Aber nicht alles war mehr im Original Jugendstil gehalten. Im Laufe dieser 100 Jahre wurden bestimmte Flächen erneuert bzw. überarbeitet. So wurden die Leinwände bis auf die über der Haupteingangstür ausgetauscht. Auf den Ersatzleinwänden konnten, wie auf der Originalleinwand, mehrere Fassungen ausgemacht werden. Die letzte wurde in den 70er Jahren aufgetragen.
Die durch die Restaurierungswerkstätten durchgeführten Arbeiten umfassten eine Vielzahl an Bereichen. Zum einen mussten Teilbereiche der Vertäfelung (außer der Decke, die nicht im Auftrag inbegriffen war), neu gerichtet werden. Sie hatten sich im Laufe der Zeit verzogen. Es waren außerdem viele Holzarbeiten und Holzergänzungen durchzuführen, Risse zu kitten, da diese durch Ein- und Umbauten sowie durch Benutzung Schädigungen davontrugen.
Die stark glänzende und oft auch beschädigte Lackbeschichtung aus den 70er Jahren auf dem Paneel, den Stützkonsolen zur Decke hin und den Türen wurde mithilfe von Lösungsmittel abgenommen. Hierzu wurden die Produkte der Firma Scheidel verwendet. Anschließend wurden die Hölzer geölt, Schellack aufgetragen und gewachst.
Die Ornamente auf den Hölzern wurden gesondert behandelt und je nach Zustand mit Powerfluid, Abbeizer, Skalpell oder Klebeband von der obersten Lackschicht befreit. Die Färbung des ursprünglich aufgetragenen Schellacks blieb erhalten und wurde gegebenenfalls durch Beize auf Fehlstellen wieder geschlossen. Die Ornamente wurden aus reversiblen Gründen mit Wasserfarben retuschiert.
Die Leinwände wurden von der obersten Schicht und der darunter liegenden Grundierung befreit. Es wurde dabei ein geometrisches Muster freigelegt, welches nicht der Erstfassung zuzuordnen ist. Sondern nur das erste auf einer ausgetauschten Leinwand darstellt. Anschließend wurden die Leinwände noch einmal gereinigt. Sie wiesen nach der Behandlung einen leichten Grauschimmer auf.
Die Originalleinwand über der Haupteingangstür wurden nach Sicherung der Schadstellen mit Japanpapier abgenommen und archiviert.
Bei den Giebelwänden wurden, wie bei den Leinwänden zuvor, die oberste Schicht und die darunter liegende Grundierung entfernt.
Die freigelegte Fassung wurde mit reversiblen Leimfarben lasierend retuschiert.
Abschließend konnte das Parkett geschliffen werden. Fehlstellen sowie breite Fugen wurden mittels Holzspänen und Kleber geschlossen. Im Anschluss wurde ein hochbelastbarer Lack aufgetragen.